Die verschiedenen Funktionen der Filmmusik
von Aileen Richter
“Musik ist extrem wichtig. Der Ton macht die Hälfte der Wirkung eines Films aus, er ist nicht nur eine funktionale Beigabe.”
– David Lynch
Wer kennt es nicht? Man weint während man eine Romanze schaut und kriegt Gänsehaut bei Horrorfilmen – ein Großteil dieser emotionalen Wirkungen werden vor allem durch die Musik einer Szene erzielt. So wird Musik im filmischen Zusammenhang nicht grundlos eingesetzt, sondern hat in verschiedenen filmischen Kontexten verschiedene Funktionen.

Filmmusik vermittelt Kontinuität, um beispielsweise Zusammenhänge, wie Beziehungen, zwischen verschiedenen Personen herzustellen. Damit unterstützt sie die formale und narrative Einheit. Weiterhin kommuniziert sie verschiedene Elemente des Schauplatzes und unterstreicht psychologische Zustände der Protagonist:innen, wie beispielsweise bei der Mood-Technik. Zu dieser und vielen anderen filmmusikalischen Begriffen finden Sie eine Übersicht in unserem Lexikon der Begriffe in der Filmmusik
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Allgemein etabliert die Musik eine übergeordnete Stimmung, in den filmischen Szenen. Später wurden verschiedene Modelle und Systeme entwickelt, um diese Funktionen einzuordnen. So unterscheidet man zwischen verschiedenen Funktionstypen: der dramaturgischen Funktion, der syntaktischen Funktion und der expressiven Funktion. Die erste beschreibt, dass Musik Personen und Handlungen charakterisiert. Sie spiegelt die Stimmung der Personen oder aufkommende Spannung wieder und kann den Zuschauer durch die Interpretation der Handlung immens beeinflussen. Der syntaktischen Funktion zufolge trägt der score zu einem besseren Verständnis der Geschehnisse bei, indem einzelne Szenen oder Sequenzen auf akustischer Ebene zueinander in Beziehung gesetzt werden. Musik schafft hierbei entweder einen weichen Übergang zur nächsten Sequenz oder gegenteilig eine starke Abgrenzung. Sie hilft also dem Zuschauenden die verschiedenen Handlungsstränge voneinander zu trennen.
Zuletzt existiert nach dieser Systematik noch die expressive Funktion. Demnach werden Gefühlte unterstützend durch die Musik untermalt und hervorgehoben. Sie macht es in vielen Fällen erst möglich, bestimmte Situationen amüsant oder traurig zu empfinden. Was die Filmmusik für verschiedene Wirkungen haben kann, ist allerdings einen eigenen Beitrag wert.

Bildnachweis: Vielen Dank an Johmark Smith und Andrea Piacquadio@pexels.com für die Bilder!